Mein Weihnachtsstern will leben!
Der Weihnachtsstern wird leider meist als Wegwerfpflanze kultiviert. Dabei macht es große Freude, wenn man es schafft, ihn übers Jahr und dann wieder zum Blühen zu bringen, vor allem rechtzeitig zum nächsten Advent.
Wirft das Wolfsmilchgewächs (Euphorbia pulcherrima) aber jetzt schon seine Blätter ab, hat es vermutlich zu viel (kaltes) Wasser bekommen und immer noch nasse Füße davon. Davon ist der Weihnachtsstern schnell tödlich beleidigt.
Vielleicht hat die Pflanze aber auch zu niedrige Temperaturen, weil sie im tagsüber ungeheizten Schlafzimmer steht – oder auf einem zugigen Platz. Als sonnenverwöhnte Bewohnerin der tropischen Laubwälder Süd- und Mittelamerikas gefällt ihr das nämlich gar nicht gut. Im Zimmer gedeiht sie am besten bei 20 bis 25 Grad – dabei versteht sie sich auch mit direktem Sonnenlicht ganz gut.
Auf Mallorca, Teneriffa und in ähnlichen Gegenden ohne Frost im Winter werden Weihnachtssterne auch häufig als Ziersträucher im Garten und am Wegesrand angepflanzt. Hier und in Südamerika ist unsere Topfpflanze ein bis zu vier Meter hoher Strauch, den es in Rot, Rosa, Gelb, Weiß oder in Lachstönen gibt.
Die eigentlichen Blüten sind aber nicht die bunten Blätter, sondern die kleinen grünen Knospen inmitten der Hochblätter (Brakteen). Sind die abgeblüht, muss man dem Gewächs eine mindestens vierwöchige Ruhephase mit etwas niedrigeren Temperaturen aber trotzdem viel Licht gönnen. Dann, direkt nach der Blüte, wird die Pflanze auf die Hälfte bis ein Drittel ihrer Größe kräftig zurück geschnitten, umgetopft und eher trocken gehalten.
Es dauert nicht lange, und der erste – grüne! – Neuaustrieb ist wieder da – ab sofort muss wieder normal gegossen und vor allem auch gedüngt werden. Sobald es warm wird im Frühling, kommt die Pflanze nach draußen: Zur Eingewöhnung, damit die frischen Blätter nicht verbrennen, eine Woche lang auf einen schattigen Platz. Und danach direkt in die Sonne. Bis tief in den August hinein.
Nun gilt es, die grüne, üppig gedeihende Pflanze, die gut und gern einen Meter hoch werden kann, langsam wieder darauf vorzubereiten, dass sie pünktlich Richtung nächstes Weihnachten erneut bunte Blätter bekommt. Dazu stellt man die „Kurztagspflanze“, die nur blüht, wenn sie weniger als 12 Stunden täglich Licht bekommt, am besten an einen Ort im Wohnungsinneren, wo abends also kein Licht angemacht wird (z. B. ein Fensterplatz in einem Abstellraum). Außerdem darf nun nicht mehr gedüngt und nur soviel gewässert werden, dass sie nicht komplett austrocknet.
Der Weihnachtsstern wächst nun nicht mehr weiter, sondern bildet frische Blütenanlagen – bald ist es geschafft und die Pflanze erstrahlt in frischer Blätterröte!
Trotzdem, Achtung! – Weihnachtssterne sind Wolfsmilchgewächse und als solche für Haustiere wie Katzen oder kleine Kinder äußerst giftig! Aufpassen muss man aber auch beim Zurückschneiden der Pflanze, dass die Milch nicht auf die Haut kommt oder gar ins Auge geht…!
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